Tag 2, Freitag 05.09.2008

Nürnberger Hütte zur Bremer Hütte über Simmingjöchl

Nachdem wir in der Nürnberger Hütte angekommen waren, legten wir zunächst einmal unsere Sachen ab und begaben uns in die Stube. Dort erkundigten wir uns beim Hüttenwirt wie das Wetter für den Rest des Tages werden sollte. Da es nicht regnen, jedoch weiter bewölkt sein soll, packten wir unsere Sachen und starteten um 11:43 von der Nürnberger Hütte in 2297m Höhe aus Richtung Simmingjöchl. Als wir aus der Hütte kamen war die Ziegenherde natürlich noch da. :-)

Der Weg führte von der Hütte aus über Gletscherschliffplatten leicht ansteigend nach oben. Nach ca. 25 Minuten ging es dann Stück für Stück in ein Tal hinunter, gesichert mit Drahtseilen und Trittstufen im Fels. Im Tal ging es über einen kleinen Bach, wo wir die Ziegen nach 50 Minuten endlich abhängen konnten.

Auf der anderen Seite ging der Weg wieder zurück, wo mehrere gesicherte Kletterstücke folgten, bevor es über recht steile Gletscherschliffplatten hinauf zum Paradies geht. Dies ist ein kleines Mohr, welches recht versteckt hinter einem kleinen Hügel liegt. Von dort aus ging es weiter durch ein Geröllfeld. Dabei lies sich hin und wieder mal die Sonne blicken, jedoch nur kurz. Am Ende des Geröllfeldes wartete ein Kletterstück, bevor es vor der Zollhütte auf dem Simmingjöchl in 2730m Höhe noch durch eine karge Felslandschaft ging. Nach fast drei Stunden sind wir an der Hütte angekommen und standen Mitten in den Wolken, der Wind zog uns um die Ohren und auf der anderen Seite des Berges war nichts zu sehen. Da es recht frisch war, machten wir nur kurz auf der Wind abgewandten Seite Pause und genossen die Aussicht zurück zur Nürnberger Hütte, sofern es das Wetter erlaubte.

Nach etwas mehr als zehn Minuten stiegen wir Richtung Bremer Hütte ab. Anfangs geht es recht steil hinunter, wieder mit Drahtseilen gesichert, man muss jedoch oft umsteigen. Danach wird es flacher und der Weg besser begehbar. Nach etwas mehr als einer Stunde sind wir dann bei sieben Grad und zugigem Wind um 16:00 an der Bremer Hütte in 2413m Höhe angekommen.

Die Bremer Hütte gehört zu den kleineren Hütten. Da unsere Reservierung hier leider nicht ankam, übernachteten wir im kleinen Matratzenlager. Glücklicherweise war außer uns beiden nur noch eine vierköpfige Gruppen von Frauen im Lager, die von der Innsbrucker Hütte kamen, so dass es eine ruhige Nacht werden sollte (bis auf den Wind, bei dem man das Gefühl hatte, gleich fliegt das Dach weg! Deswegen sind wahrscheinlich die Dachbalken außen an der Hütte mit Drahtseilen am Boden gesichert).

Da ich in der letzten Gehstunde leichte Schmerzen an der linken Schulter bekommen hatte, entschloss ich mich noch zu duschen (Warmwasser nur bis 17:00 und nicht gerade billig). Unsere Sachen hängten wir in den Trockenraum, der jedoch nicht besonders warm war. Es reichte aber bis zum nächsten Morgen, dass alles trocken wurde.

In der engen Stube trafen wir auf eine zusammengewürfelte Gruppe von Wanderern aus Bayern und Köln, die bereits fast den kompletten Höhenweg hinter sich hatten und morgen die gleiche Etappe wie wir liefen. Wiedersehen auf der Innsbrucker Hütte garantiert. Um 21:45 gingen wir nach einem üppigen Abendessen (Hüttenschnitzel und Spaghetti Bolognese) schlafen.

Matthias beim Abstieg nach den Gletscherschliffplatten

Ich beim Abstieg nach den Gletscherschliffplatten

Ziegenherde, die uns verfolgte
 

Blick über das Mohr "Paradies" in 2400m Höhe zurück
zur Nürnberger Hütte und dem Niederl

Panoramablick auf der anderen Talseite zurück zur Nürnberger Hütte

gesichertes Kletterstück vor der Zollhütte auf dem Simmingjöchl

Zollhütte auf dem Simmingjöchl in den Wolken

Weg hinunter zur Bremer Hütte

Bremer Hütte

Karte mit markiertem Weg von der Sulzenau Hütte zur Nürnberger Hütte und weiter zur Bremer Hütte

 

Strecke zu Höhe (Geländequerschnitt des Weges)

Zeit zu Höhe

Gesamtdauer der Etappe: 4h16min, reine Gehzeit: ca. 3h25min, Aufstieg: 604m, Abstieg 509m, Strecke horizontal 5,0km, gesamt 7,8km

Einige Links zu der Etappe:

Nürnberger Hütte

Bremer Hütte

Bremer Hütte bei Wikipedia

 

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